Gebietspflege – praktische Naturschutzarbeit
Eingebettet in den Horwer Hochwald liegen zahlreiche Feuchtgebiete von regionaler und nationaler Bedeutung. Die Bewirtschaftung einiger Streuflächen wurde bis anfangs der 1990er-Jahre vernachlässigt, so auch im Gebiet zwischen Bruust und Cholhüttli. Der Natur- und Vogelschutzverein nahm daher mit der Korporation, dem Förster und den Jägern Kontakt auf. Seit 1990 führte der Verein mit einer Gruppe von Freiwilligen im Winter Holzertage durch und mähte im Sommer Adlerfarn, um so die vielfältigen Naturwerte dieses Feuchtgebiets zurückzugewinnen bzw. zu erhalten. Die Pflegeeinsätze waren nicht nur für die Natur, sondern auch für die Landwirtschaft erfolgreich. Das Feuchtgebiet kann seit ein paar Jahren wieder von einem Landwirt als Streufläche genutzt werden. Die Bewirtschaftung und Pflege sind in einem Vertrag zwischen Bewirtschafter und Kanton detailliert geregelt.
Zwischenzeitlich hat der Natur- und Vogelschutzverein ein neues Einsatzgebiet für die praktische Naturschutzarbeit gefunden. Im Gebiet Steinibachwald liegt umgeben von Wald ein Feuchtgebiet von regionaler Bedeutung. Aufgrund erschwerter Bewirtschaftungsbedingungen droht das Feuchtgebiet vom Wald her mit Sträuchern und Bäumen einzuwachsen. Um diese Verbuschung zu verhindern, haben Vertreterinnen und Vertreter von Kanton, Gemeinde, Korporation und dem Verein die Situation vor Ort angeschaut und Ziele und Massnahmen definiert. Die Arbeiten sind bedingt durch die schlechte Erschliessung und die notwendige Handarbeit für Forstunternehmer oder Landwirte nicht attraktiv. Sie eignen sich jedoch sehr gut für die traditionellen winterlichen Holzer-Einsätzen des Natur- und Vogelschutzvereins. Der Schwerpunkt der praktischen Naturschutzarbeit hat sich seit 2017 somit ins Gebiet Steinibachwald verschoben.
Nisthilfen
Nisthilfen sind ein Teil der Artenförderung und passen damit bestens in den Dreiklang der Instrumente zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität: Schutz der Habitate, Gebietsschutz, Artenförderung. Im Idealfall werden Artenförderungsmassahmen und damit auch Nisthilfen mit der Zeit gar nicht mehr nötig, weil der Lebensraum ausreichend natürliche Strukturen und Nistmöglichkeiten bietet.
Nisthilfen sind eine gute Möglichkeit, rasch das Angebot an Nistplätzen zu erweitern. Hier lassen sich Wildtiere oft auch besonders gut beobachten, gerade im Siedlungsraum. Damit Nisthilfen Sinn machen, braucht es unbedingt auch den geeigneten naturnahen Lebensraum.
Mitglieder des NV Horw haben in und um Horw hunderte von Nistkästen für verschiedene Vogelarten hergestellt, ausgeliefert und platziert – u.a. auf der Horwer Halbinsel oder im Bruust-Gebiet beim Cholhüttli.
Von Zeit zu Zeit werden die Nistkästen kontrolliert, gereinigt und repariert – eine hervorragende Gelegenheit praktischen Naturschutzarbeit zu betreiben.