Rückblicke
Die vergangenen Aktivitäten des NV Horw aus dem laufenden Vereinsjahr können Sie hier nachlesen:
Riedputzete, 4. November 2023
Neun Erwachsene waren am trockenen und vorerst noch sonnigen Samstagmorgen vom 4. November im Steinibachried unterwegs, um Abfall zu sammeln. Zwei davon waren mit dem Kanu unterwegs. Insgesamt wurden fünf 110l Säcke Abfall zusammengetragen, darunter viele Bälle, ein Fender, ein Stuhl (im Wasser), Plastik etc. Bedenklich, dass im Schilf hinter der schön gelegenen Bank an der Dorfbachmündung viel Abfall zusammengelesen werden musste.
Begegnungen mit der Linde, 24. September 2023
Text: Christina Imobersteg
Der Treffpunkt war einfach zu finden: die Winterlinde beim Gabeldinger Schulhaus. Das Wetter zeigte sich von der besten Seite und so konnten sich die eingefundenen 11 Erwachsenen und eine Erstklässlerin auf den Rundgang am Vormittag ungetrübt freuen. Zu Beginn berichtete Sonja über die Verbreitung des beliebten Laubbaumes und den Unterschied zwischen Winter- und Sommerlinde. Doch ganz so einfach ist es nicht. Es gibt einige hybride Formen. Auf dem Weg bis zur Chrützhöchi auf dem Sonnenberg war das immer wieder Thema. Eindrücklich ist beispielsweise die Krimlinde mit ihren hängenden Ästen, von der auch auf dem Sonnenberg Exemplare vorhanden sind. Sie säumen den Weg bei einem Abschnitt der Allee. Reine Lindenwälder kommen übrigens in unserer Region nur selten vor. Sie sind vor allem an sonnigen Steilhängen, wie beispielsweise am Vierwaldstättersee, im Urner Reusstal oder im Haslital BE.
Sonja erzählte auch über die symbolische Bedeutung der Linde. Etliche Legenden, Gedichte und Lieder sind diesem Baum mit den herzförmigen Laubblättern gewidmet. Nicht fehlen durfte die Information über die Heilkräfte der Linde: Verwendung finden die Blüten, Knospen, Blätter, Rinde und das Holz. Insbesondere die Blüten werden als Tee zur Linderung von Erkältungskrankheiten verwendet.
Zum Abschluss des Vormittagsprogramms gab es Lindenblütentee – mit von Sonja selbstgesammelten Lindenblüten vom Sonnenberg.
Dem zweiten Teil am Nachmittag wohnten dann noch drei Teilnehmerinnen bei. Um die Sinne anzusprechen, war die Wolfschlucht die perfekte Wahl. Das wunderbare Herbstwetter trug das ihre bei und bot ein eindrückliches Schauspiel von Licht und Schatten. Nach den einführenden, hilfreichen Informationen von Sonja, durchquerte jedes für sich mit langsamen Schritten den magischen Ort. Das Eintauchen in die Ruhe des Waldes geschah fast von alleine.
Der gelungene Anlass endete mit einem gemütlichen Austausch und ein paar Schlucken Lindenblütentee.
Botanik im Gebiet Breitried – Cholhütten – Hohrüti, 2. Juli 2023
Text: Susanna Geissbühler
Bei angenehmem Wetter machten sich zehn Personen auf, um die Feuchtgebiete am Pilatushang botanisch zu erkunden.
Nach einer kurzen Einführung zur Entstehung und zur Bedeutung dieser Flachmoore gab es auf einer Exkursion entlang der verschiedenen Feuchtgebietsflächen zahlreiche Pflanzenarten zu entdecken. Neben den attraktiven Orchideenarten wie Geflecktes Knabenkraut, Langspornige Handwurz und Sumpfstendelwurz gedeihen hier auch zahlreiche Sauergräser wie Breitblättriges Wollgras, Davallssegge oder Gelbe Segge, welche etwas unscheinbarer, aber nicht weniger schön sind. Die Teilnehmenden erfuhren zudem Interessantes über die Verwendung, die Inhaltsstoffe oder die Giftigkeit von einzelnen Arten.
Fotos: Gwen Bessire
Damit diese artenreichen Feuchtgebiete nicht verbuschen, müssen sie jährlich gemäht werden, eine Arbeit, welche von den örtlichen Landwirten gemäss differenziertem, vor ein paar Jahren angepasstem Pflegeplan ausgeführt wird. Da befürchtet wurde, dass sich die Anpassung des Mahdregimes auf das Vorkommen der Besonderheit des Gebiets, des im Spätsommer blühenden Lungenenzians auswirken könnte, werden dessen Bestände jährlich entlang von definierten Transekten durch Monika Hebeisen gezählt.
Nach all diesen botanischen Inputs machten wir uns wieder auf den Weg zurück in den Siedlungsraum von Horw.
Sumpfrohrsänger – Vogel des Jahres, 18. Juni 2023
Text: Mathias Mühlemann
BirdLife Schweiz wählt den Sumpfrohrsänger zum Vogel des Jahres 2023. Er ist ein typischer Vertreter feuchter Lebensräume mit Gräben, Hochstauden und Weidengebüsch und besiedelt vor allem das Schweizer Mittelland in den Verlandungszonen von Flüssen, Bächen, Seen und Grabenböschungen.
Um diesen Vogel zu finden, besuchten wir mit 14 Personen bei heissen Temperaturen das Gebiet der Stillen Reuss bei Rottenschwil.
Rolf informierte uns über die historische Entwicklung der Landschaft und gemeinsam suchten wir die typischen Vogelarten des Gebietes. Wir konnten die Gesänge des Teich-, Sumpf und Drosselrohrsängers gut miteinander vergleichen und einiges über ihre unterschiedlichen Ansprüche an den Lebensraum erfahren. Zahlreiche weitere Vogelarten waren auch gut zu beobachten, so zum Beispiel singende Gold- und Rohrammern.
Herzlichen Dank allen Teilnehmenden für das interessierte Mitsuchen und an Rolf und Francoise für das gemeinsame Organisieren!
Naturreich 2023, 3. und 24. Juni 2023
Text: Christoph Meyer
Die Biodiversität ist weltweit auf dem Rückgang begriffen – auch in der Schweiz. Im Bewusstsein der Menschen ist diese Erkenntnis (noch) nicht angekommen. Umso mehr wollen wir Gegensteuer geben und Biodiversitätsförderung betreiben und Menschen dazu animieren zuhause im Garten oder auf dem Balkon Naturoasen zu schaffen, auch wenn es nur wenige Quadratmeter sind.
Die Nord- und Südfläche am Dorfbach entlang zwischen dem Gemeindehausplatz und dem Dorfplatz darf der NV Horw hegen und pflegen. Der Ort ist perfekt gelegen, weil man gut mit Passantinnen und Passanten ins Gespräch kommt. Was weniger perfekt ist, ist die Bodenbeschaffenheit, trotz einigen Massnahmen ist die Wiese nach wie vor zu fett. Im Frühling haben Freiwillige grössere Grasmadli ()ausgestochen und Pflanzensetzlinge der Wildstaudengärtnerei gesetzt.
Das Wetter war eine Herausforderung, nach einer lang anhaltenden Trockenperiode wars im April und Mai dann plötzlich warm und nass, was vorallem die verschiedenen Gräser hochschiessen liess. Die pflanzlichen Erfolge sind nicht berauschend, was aber zählt, sind die Begegnungen auf der Fläche und die daraus resultierenden Gartenberatungen die der NV Horw anbieten kann.
Morgenkonzert, 23. April 2023
Text: Christoph Meyer
Guten Morgen, schon auf? Ja! Das Morgenkonzert zog auch 2023 zahlreiche Besucherinnen und Besucher an, trotz (oder grad wegen) der frühen Morgenstunden. Nebst gestandenen Mitgliedern durften wir auch einige neue Gesichter begrüssen.
Das Wetter machte anfänglich nicht so richtig mit, aber die (männlichen) Sänger steckten trotzdem ihr Revier ab. Brigitte Ammann führte wie gewohnt gekonnt durch Horw – das Chiletöbeli liessen wir wegen Rutschgefahr aussen – Richtung Studhalters Scheune. Bis dahin hörten wir primär Hausrotschwänze und einige Amseln. Mit den ersten Sonnenstrahlen verstummten die Amseln und es gesellten sich einige andere Vögel dazu: zuerst das Rotkehlchen (da singen auch die Damen), Zaunkönig (laut!), Girlitz (rostig), Buchfinken (suchten Gratisbier), Zilpzalp (der Name stimmt) und einige Ringeltauben. Auch da waren Haussperling, Blaumeisen, Mönchsgrasmücke und Bachstelzen und einige meinten einen Star gesehen zu haben. Zwei Rotmilane mussten sich gegen Rabenkrähen behaupten. Im Dickiwald wurden Tannen-, Kohlmeisen und Eichelhäher.
Nicht unerwähnt bleiben darf der wunderbare Garten von Brigitte und das grossartige Frühstück (danke vielmals). Kein Wunder, ist das Morgenkonzert eine der populärsten Exkursionen. Man sieht auf relativ kurzer Distanz erstaunlich viele Arten, und es lädt zum selber Erkunden ein. Auch der kulinarische, gemütliche Teil trägt zu diesem schönen Erlebnis bei.
Entbuschen, 25. Februar 2023
Text: Peter Stohler
Bis am Freitagabend war schönes und trockenes Wetter. Am Samstagmorgen regnet es leicht. Sechs Unentwegte fassen die Werkzeuge und es geht los. Der Boden wird immer nass und nasser und glitschig. Der Rucksackmäher stottert und stellt ab.
Trotzdem konnten wir den unteren Teil von Brombeeren und Stauden freimachen. Super .Wenn wir so weitermachen können wir das Gebiet im Herbst dem LAWA übergeben.
Danke allen Mithelfern.
Ökologische Infrastruktur, 16. Januar 2023
Text: Christoph Meyer
Was verbirgt sich hinter diesem sperrigen Namen? Wozu braucht die Schweiz – mehr denn je – ein Lebensnetz und was hat das alles mit Horw zu tun?
Franziska Wloka, Projektleiterin ÖI bei BirdLife Schweiz, lud 22 Mitglieder und Interessierte des NV Horw ein, sich auf eine Reise durch die Zeit und des schleichenden Artenverlustes zu begeben. Damit die Natur ihre Systemleistungen erhalten kann, müssten 30 Prozent der Flächen geschützt sein. Geschützt heisst nicht ungenutzt, aber mit 10 Prozent der Flächen steht die Schweiz heute europaweit abgeschlagen auf dem letzten Platz.
Die Sicherung der Biodiversität fusst auf drei Säulen: auf dem Habitatsschutz, dem Gebietsschutz und der Artenförderung und gilt für alle Lebensräume.
rot: aktuell geschützte Fläche, grün: für eine langfristige Funktionalität notwendige geschützte Fläche
Der NV Horw kann mithelfen, damit verletzliche oder bedrohte Arten spezifische Lebensräume auffinden und diese miteinander vernetzt sind. Vor allem aber können wir dafür sorgen, dass die vorhandenen Flächen qualitativ aufgewertet werden.
Das Potential ist vorhanden – auch in Horw – und es lohnt sich für die Natur einzustehen. Sie ist letztendlich unersetzlich.
Jahresberichte
Was wir in den vergangenen Jahren gemacht haben, können Sie in den Jahresberichten nachverfolgen:
Jahresbericht 2022
Jahresbericht 2021
Jahresbericht 2020
Jahresbericht 2019
Jahresbericht 2018
Jahresbericht 2017
Jahresbericht 2016